Was Schneeflocken wiegen können

Bei sehr starken Schneefällen kann es zu einer Überlastung von Dachkonstruktionen kommen. Um die genaue reale Schneebelastung zu ermitteln, wird eine Schneelastmessung durchgeführt. Die erforderliche Ausstattung steht im Technischen Hilfswerk, Ortsverband Hürtgenwald einsatzbereit zur Verfügung.

Eine Messung mittels Gliedermaßstab und spezifischen Gewicht (Normgewicht) ist nicht ausreichend, weil hierbei die Schneedichte und Vereisung nicht berücksichtigt wird.

Deshalb wird mit einem Messrohr eine Schneeprobe entnommen und ausgewogen. Anschließend wird die entnommene Probe auf Schneedichte, Vereisungsgrad und Wassergehalt untersucht. Zur Auswertung werden mindestens drei Proben entnommen und über eine Berechnungssoftware ausgewertet.

Anschließend wird die reale Schneelast mit der berechneten Schneelast verglichen und die Standsicherheit der angetroffenen Dachkonstruktion durch eine/n Baufachberater/-in sachkundig bewertet. Als Ergebnis kann es zu folgenden einsatztaktischen Maßnahmen kommen:

  • Das reale Schneegewicht ist leichter als die angenommene berechnete Schneebelastung, somit ist keine einsatztaktische Maßnahme erforderlich.
  • Die Standsicherheit der Dachkonstruktion ist gefährdet und eine Schneelasträumung ist möglich.
  • Die Standsicherheit der Dachkonstruktion ist akut gefährdet und eine Schneelasträumung nicht mehr möglich. Das Gebäude wird gesperrt.

 

Wird die Dachkonstruktion geräumt ist es erforderlich einen Schneeräumplan aufzustellen, um die Konstruktion nicht durch das Gewicht von den räumenden Helfern/-innen weiter zu belasten.

Entwickelt wurde dieses Berechnungstool im Ortsverband Witten, Dipl.-Ing. (FH) Holger Hohage.