Viel los am Freitag beim THW

Helfer, Reservehelfer, Althelfer: Helfen hält anscheinend lange fit!

Nein, kein adventliches Krippenspiel.

Um 17:00 Uhr starteten die Aktivitäten beim THW mit dem Treffen der sogenannten „Althelfer“. Hier stand der Austausch im Vordergrund. Ältester Teilnehmer war Bernhard Heuser mit 96 Jahren, einer der Gründer des THW Hürtgenwald. Die Erinnerung an die vielen spannenden Erlebnisse der letzten 50 Jahre wurde durch zahlreiche Dias aufgefrischt. So gab es zeitweise ein rege Diskussion über die guten und aber auch anspruchsvollen Projekte und Einsätze vergangener Zeiten beim THW. 


Zusätzlich bestand die Möglichkeiten für Mutige einer Mitfahrt im Arbeitskorb des Ladekrans der Fachgruppe Wassergefahren bis auf eine Höhe von ca. 13 m mit tollem Blick auf Bergstein und den Nationalpark Eifel. 
Überlagert wurde dieses Treffen durch den Besuch von Stephan Cranen. Der Bürgermeister der Gemeinde Hürtgenwald besuchte wieder einmal das THW. Neben den geplanten Themen über eine verstärkte Zusammenarbeit nutzte er auch die Gelegenheit, die Althelfer zu begrüßen. 

Um 19:00 Uhr startete dann für die aktiven Helferinnen und Helfer eine unangekündigte Einsatzübung. Hierzu hatte sich Tom folgendes Szenario ausgedacht: Flugzeugabsturz im Umfeld des Burgbergs in Bergstein mit mehreren vermissten und eingeklemmten Personen sowie mit einem eingestürzten und zwei einsturzgefährdeten Gebäuden.

Nach Erteilung der Einsatzaufträge verlagerten sich die THW-Einheiten zum Parkplatz am Burgberg. 

Die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) erhielt zunächst den Auftrag zur Flächenausleuchtung und Erkundung des gesamten Schadensgebietes am Rande des Burgbergs. Hierzu diente insbesondere die mobile Netzersatzanlage (NEA) mit einer Nennleistung von 50 kVA und integrierter ausfahrbarer Beleuchtung sowie über Kabeltrommel verbundene Flächenleuchten auf Stativen. Anschließend mussten die unterschiedlichen Einsatzstellen mit elektrischer Energie versorgt werden.


Die erste Bergungsgruppe (BGr)  war zuständig für den Bereich des teileingestürzten Bunkers. Hierzu wurde erst einmal eine Gasmessung durchgeführt. Anschließend startete die Erkundung der unterschiedlichen Räume. Dabei wurde eine eingeklemmte Person (eine versteckte 80 kg schwere Übungspuppe) unter einer schweren Last gefunden. Diese musste vorab mit schwerem Hebegerät befreit werden. Hierzu wurden die beiden THW-Hebekissen verwendet, also verstärkte Gummikissen, die mittels Druckluft aufgepumpt werden und Lasten (beispielsweise Betontrümmer) bis jeweils 40 t anheben können. Anschließend wurde die verletzte Person unter der Last herausgezogen und mittels eines Deltaauslegers (Anschlagpunkt für Rettungsmittel) aus der Tiefe hochgezogen und zur Verletztenablagestelle zur Übergabe an den Rettungsdienst transportiert.


Die zweite Bergung (Reservehelfer) erhielt als Schadensgebiet den Burgberg zugewiesen. Bei der Erkundung wurden zwei Personen geortet. Insbesondere die Bergung einer schwer verletzten Person (Übungspuppe) auf der obersten Etage des 13 m hohen Krawutschketurms erwies sich als technisch anspruchsvoll, da die Verletzung eine waagerechte Ablassmethode verlangte.


Die Fachgruppe Wassergefahren (FGrW) hatten den Auftrag, vom Dach eines nicht zugänglichen Gebäudes (Schutzhütte) eine Person (Bergungspuppe) zu bergen. Hierzu diente die Hubarbeitsbühne (Arbeitskorb) des Ladekrans als Einsatzmittel.
Darüber hinaus musste ein einsturzgefährdetes Gebäude (Schutzhütte) mittels lotrechter Stützjoche gegen Zusammenbruch gesichert werden. Weiterhin musste die Giebelwand gegen seitliches Versagen mittels Schrägabstützung abgestützt werden. Hierzu wurde das auf Anhänger mitgeführte Einsatzgerüstsystem (EGS) verwendet.
Während der gesamten Übung übernahm in der THW-Unterkunft der Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK-OV) als Zentrale die organisatorischen und administrativen Aufgaben.

Nach Ende der Einsatzübung gegen 22:00 Uhr und Verlastung aller eingesetzten Einsatzmittel gab es schließlich für alle eingesetzten Helfer/innen bei einem leckeren Abendessen, zubereitet vom THW-Koch Uwe, die obligatorische Einsatz-Nachbesprechung mit dem Ziel der Identifikation von Verbesserungspotential.

In Summe wurde diese Einsatzübung von allen Teilnehmern als erfolgreich und sinnvoll bewertet.


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