Der ESS-Trupp von Hürtgenwald war an insgesamt zehn verschiedenen Einsatzstellen eingesetzt. So zunächst an der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen. Dort drohte der Staudamm infolge großer Schäden durch das Hochwasser zu brechen. Gemeinsam mit einem zweiten Team aus Remscheid wurde der Damm über eine Woche lang vermessen (Bild 2), bis der Wasserstand in der Talsperre ausreichend abgesenkt werden konnte und eine Gefährdung durch Versagen des Staudammes nicht mehr bestand.
Anschließend wurden in Bad Münstereifel beschädigte Gebäude (u. a. ein Seniorenheim) und zwei angeschlagene Brücken überwacht. Bei dieser ESS-Technik wird mithilfe eines Lasers dreidimensional und millimetergenau gemessen.
Bei einer der Brücken im Zentrum von Bad Münstereifel erfolgte die ESS-Messung zur Überprüfung, ob durch Belastung der neuen THW-Brücke die unmittelbar darunter liegende alte angeschlagene Brückenkonstruktion Bewegungen erfährt. Während der Messungen wurde die Auflast bei der neuen Brücke permanent erhöht, bis schließlich zwei GKW als Ballast auf der Brücke standen (Bild 3).
Der Auftrag zur letzten ESS-Messung erfolgte am 07.08.2021. Ziel war die Langzeitüberwachung einer alten, einsturzgefährdeten Brücke im Bereich der Stadtmauer von Bad Münstereifel während der erforderlichen Instandsetzungsarbeiten durch eine Baufirma (Bild 4). Hierzu wurden zunächst in Abstimmung zwischen einem örtlichen Statiker und THW-Baufachberater an neun ausgewiesenen Stellen der Brücke Messprismen geklebt (Bild 5). Weiterhin wurden zur Langzeitstationierung des Tachymeters zusätzlich vier Prismen befestigt.
Damit konnten dann über vier Monate lang mit Hilfe der Lasermessung die Auswirkungen der Bautätigkeiten (zum Teil mit schwerem Gerät) auf das Brückenbauwerk ermittelt werden. Schließlich konnten am 19.12.2021 die ESS-Messungen beendet werden; das Brückenbauwerk war nun durch die bereits fertiggestellten Bauarbeiten ausreichend standfest.
Damit endete nach über vier Monaten der bis dahin längste ESS-Einsatz für das THW-Hürtgenwald, das diese Technik im Jahre 2014 erhalten hatte.