Rursee,

Ausbildung auf dem Rursee endet mit explosivem Fund

Die vergangenen vier Wochenenden nutzen die Helfer unserer Fachgruppe Wassergefahren für die Ausbildung auf dem Rursee. An fünf Tagen übten sie unter Leitung von Gruppenführer Felix Reimer und Truppführer Karsten Keutgen den Umgang mit Echolot und Unterwasserkamera sowie mit dem Jetfloat-System. Außerdem absolvierten drei Bootsführeranwärter ihre erforderliche praktische Ausbildung.
Foto: THW Hürtgenwald

Foto: THW Hürtgenwald

Der letzte Übungstag am 02.08.2020 endete dann, völlig unerwartet, mit einer technischen Hilfeleistung für den Kampmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf. Truppführer Karsten Keutgen, der an diesem Tag für die Ausbildung verantwortlich war, beschreibt diesen Einsatz folgendermaßen:

Ein Passant, der unsere Helfer ansprach, hatte nach seinen Aussagen am Ufer ca. 20 Patronen gesehen. Bei der anschließenden Kontrollfahrt konnte die Munition tatsächlich lokalisiert werden. Die von uns informierte Polizei stellte eine Verbindung zum Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) der Bezirksregierung Düsseldorf her, der sich unverzüglich auf die Fahrt zum Rursee machte. Zwischenzeitlich wurde die Fundstelle von uns abgesperrt. Die Wartezeit bis zum Eintreffen des KBD nutzen einige Helfer, um den gebauten Jetfloat-Anleger, der bei der DLRG vor Anker lag, von Woffelsbach nach Rurberg zu verlegen. Mittels Unterwasserkamera wurde anschließend unterhalb der Fundstelle nach weiterer Munition gesucht. Nach Ankunft der beiden Kollegen der Bezirksregierung Düsseldorf am Rursee wurden sie von uns per Schlauchboot zur Fundstelle gefahren. Dort kam ein Metalldetektor zum Einsatz, mit dem die Fundstelle großflächig abgesucht wurde. Unter der Erde konnte zusätzlich eine verrottete Munitionskiste ausgemacht werden, von der nur noch die Scharniere und die Munition erhalten geblieben waren.

Insgesamt bargen die Kampfmittelbeseitiger zwei große Eimer voll mit Munition. Nach dem Abtransport der explosiven Fracht wurde der Bereich mittels Echolot weiter abgesucht. Unter Wasser konnten noch Teile einer Bunkeranlage und vermutlich drei tiefe Bombenkrater ausgemacht werden.

Auch wenn der Ausbildungstag anders geplant war, konnte durch diese zusätzliche Aktion mit dem KBD viel Wissen vermittelt werden und die Abläufe optimiert werden.

Nach dem erfolgreichen Einsatz und Beendigung des Ausbildungsdienstes freuten sich alle Helfer auf die Abkühlung im kühlen Nass des Rursees.


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